Aktuelles

05.04.2023

Hunde: Des einen Freu(n)d – des anderen Leid

Eigentlich ist der Frühling ihre Jahreszeit – für die Kolleginnen und Kollegen der städtischen Gärtner- und Grünflächenkolonne. Wenn in allen öffentlichen Anlagen, Rabatten und Beeten die Pflanzzeit für Blumen und Sträucher beginnt, wird die Arbeit aber oftmals zur Qual, durch einen Missstand, der von Jahr zu Jahr schlimmer wird: Hundekot.

Er belastet die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in zunehmenden Maße, im Frühling besonders deutlich, ansonsten aber auch übers ganze Jahr. Egal ob beim Unkraut jäten, beim Mähen oder bei der Säuberung von Wegen und Plätzen: Es ist immer unangenehm, wenn man „in die Sch…“ greift, hineintritt oder mit der Motorsense einen Haufen erwischt, um dann von oben bis unten gesprenkelt zu werden. Neben dem unangenehmen Geruch geht aber spätestens dann von Hundekot auch eine reale Gesundheitsgefährdung aus.

Na denn, frisch ans Werk…

Um auf die Problematik aufmerksam zu machen, markieren zurzeit städtische Mitarbeiter neue Hundehaufen mit einem roten Fähnchen. Diese verbleiben eine gewisse Zeit dort, bevor sie wieder eingesammelt werden - in der leisen Hoffnung, diese dann nicht mehr stecken zu müssen.

Das Rote sind keine Tulpen, es sind neue „Tretminen“

Gärtnermeister Karl-Josef Höfer zu der Aktion: „Dadurch wollen wir zunächst mal bestimmte Hundebesitzer auf die Folgen ihres Handelns hinweisen. Zugleich würden wir uns freuen, wenn sich Bürgerinnen und Bürger auch zu ein bisschen mehr sozialer Kontrolle gegenüber rücksichtslosen Hundehaltern animiert fühlen. Schließlich ist das ein Thema, was uns alle angeht: Wie soll Bad Hersfeld aussehen? Wie wollen wir hier gemeinsam leben? Auf manchen Wiesen können Eltern ihre Kinder zeitweise nicht mehr bedenkenlos spielen lassen. Das ist eine gesamtgesellschaftliche Angelegenheit!“

Viele Hundebesitzer verhalten sich ja vorbildlich und nutzen die Hundekotbeutel, die an vielen Stellen in der Stadt kostenlos bereitgestellt werden, inklusive dazugehöriger Abfalleimer. Derzeit lässt sich die Stadt, sprich die Steuerzahler, diesen Service etwa 7.000 Euro jährlich kosten (nur für die Tüten, noch ohne Personalaufwand für das Auffüllen leerer und Einsammeln voller Tüten). Einige wenige Hundebesitzer beschädigen aber durch ihr rücksichtsloses Verhalten den Ruf der Hundefreunde insgesamt – und machen manchem das Leben schwer.

 

Spielplätze als Hundetrainingslager

Wie weit mangelndes Unrechtsbewusstsein am „Anfang der Hundeleine“ führen kann, zeigt sich auch an einigen städtischen Kinderspielplätzen. An verschiedenen Standorten im Stadtgebiet werden vor allem bewegliche Spielgeräte wie Schaukeln oder Seilbahnen offensichtlich als Trainingslager zur Hundeabrichtung missbraucht.

Mutmaßlich wird der Schaukelsitz oder auch der Sitz einer Seilbahn in Bewegung versetzt und der Hund soll dann „realitätsnah“ den Sitz attackieren. Offensichtlich gelingt das den Hunden auch, da deutliche Bissspuren an den Sitzen zu erkennen sind, teilweise sind durch großen Krafteinsatz der Hunde Stücke aus dem Sitz herausgerissen.

Hunde in den Angriffsmodus geschickt – an einer Kinderschaukel?!

Mehrfach waren Sitze so stark beschädigt, dass sie wegen Verletzungsgefahr abgebaut und ersetzt werden mussten. Ein Schaukelsitz kostet zwischen 50 und 65 Euro. Wieder und wieder und wieder…


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