04.08.2021
Argumentationspapier zum Lärmschutz für mögliche neue ICE-Trasse verabschiedet
Bereits zu Beginn des Jahres starteten die Arbeiten zur aktiven Erstellung eines Lärmschutzkonzeptes für die mögliche neue ICE-Trasse durch Bad Hersfeld. Während der Bearbeitungszeit fanden diverse öffentliche Veranstaltungen, wie ein runder Tisch mit Initiativen, Verbänden und Bürgermeistern und themenbezogene Online-Workshops mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern statt.
Dabei wurden Ideen gesammelt und konkret auf den gewünschten Trassenverlauf mit ICE-Halt in Bad Hersfeld in der Karte bezogen. Es ging dabei um die Entwicklung zukunftsfähiger und nachhaltiger Ideen, die sowohl den Anforderungen an den Lärmschutz gerecht werden als auch die Stadtentwicklung und Klimaaspekte berücksichtigen.
Beispiel High Line Park New York als mögliche Entwicklung einer Hochbrücke (Foto: sharemen media GmbH)
Der Gesamtraum wurde im Laufe des Beteiligungsprozesses in verschiedene Zonen gegliedert. So ergeben sich Bereiche, die industriell geprägt sind, Wohnsiedlungen, Außenbereiche oder z.B. der Bahnhof und das Bahnhofsumfeld. Die Bereiche unterliegen unterschiedlichen Anforderungen an den Lärmschutz und dessen Ausgestaltung, weshalb sie im Dokument gesondert dargestellt werden.
Beispiel zur Überbauung von Infrastrukturen (Foto: Stadt Freiberg am Neckar)
Insgesamt wurden drei Szenarien betrachtet. Die umfassendste Variante sieht eine großräumige Untertunnelung der Trasse mit darüber liegender Bebauung innerhalb des Stadtgebiets Bad Hersfeld vor. Die Bebauung könnte vielfältig gestaltet werden – Industriebebauung zur Lückenschließung im Bereich der Landecker Straße, ein innerstädtischer Park mit Anschluss an die Ausläufer der Fußgängerzone oder aber auch neuer, innerstädtischer Wohnraum.
Priorität hat, neben dem Lärmschutz, die nachhaltige und zukunftsfähige Entwicklung der Bereiche, die vor allem den steigenden klimatischen Veränderungen gerecht wird. Ein gesondertes Kapitel „Lärmschutz und Klimaschutz“ verdeutlicht diesen Ansatz und unterstreicht die Wichtigkeit dieser Aspekte.
Weitere Ideen, die sich in den Varianten wiederspiegeln sind Grünbrücken in den Außenbereichen, die die Tierwanderung ermöglichen und gleichzeitig die Trasse in die Landschaft einbinden sowie begrünte Lärmschutzwände oder –walle.
„Mit diesem Konzept wollen wir der Bahn und der Bundespolitik verdeutlichen, dass die neue Trasse durch Bad Hersfeld willkommen ist und wir uns in den Gestaltungsprozess proaktiv und kreativ einbringen.“ so Bürgermeister Thomas Fehling.
Genau das macht das Gesamtdokument deutlich. Aktiv, interessiert und zukunftsorientiert liefen alle Gespräche, Diskussionen und Workshops ab, was sich auch im Ergebnis wiederspiegelt. Das Argumentationspapier zum Lärmschutz im Zuge des Ausbaus der ICE-Strecke Fulda–Gerstungen kann als pdf-Datei heruntergeladen werden unter
https://www.bad-hersfeld.de/download/Argumentation_Laermschutz_ICE_Hersfeld.pdf.
Mit dem politisch beschlossenen Dokument ist die Stadt nun an die Deutsche Bahn AG im Zusammenhang mit der Trassenfindung herangetreten. Nun bleibt abzuwarten, welche Trasse gewählt wird.
Unbestritten ist jedoch die Wichtigkeit der Arbeit, auch wenn die Trasse nicht den gewünschten Verlauf durch die Kreisstadt nehmen sollte. Bürgermeister Fehling dazu: „Diese Arbeiten sind dringend notwendig und richtig. Denn selbst wenn die Neubaustrecke letztlich nicht durch Bad Hersfeld führen sollte, was wir nicht hoffen, wird es dann auf der bestehenden Strecke deutlich mehr Güterverkehr geben – mit genauso hohen (wenn nicht höheren) Anforderungen an einen guten Lärmschutz für unsere Bürgerinnen und Bürger.“
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