21.06.2016
Ihm geht es nicht anders als den Kolleginnen und Kollegen der städtischen Gartenkolonne: Er ist stinksauer. Bürgermeister Thomas Fehling konnte kaum glauben, was ihm die Mitarbeiter erzählten. Die haben nämlich in letzter Zeit vermehrt mit massiven Diebstahl von Blumen aus den Beeten im Stiftsbezirk zu kämpfen. Und zwar in einem Umfang, dass sie mit den Ausbesserungen der ausgeraubten Blumenbeete kaum hinterherkommen.
"Ja, gehts noch? Wie habe ich mir das vorzustellen? Da gehen Mitbürgerinnen oder Mitbürger im Dunkeln mit Plastiktüten durch die Stadt, um sich in den städtischen Grünanlagen für ihren privaten Balkon oder Garten zu bedienen?" Das ist ganz einfach Sachbeschädigung auf Kosten der Allgemeinheit." stellt Fehling das Verhalten an den Pranger.
Ein sichtlich ärgerlicher Thomas Fehling vor dem mehrfach wiederhergestellten Blumenbeet am Katharinenturm: Warum kann es nicht einfach so bleiben, wie es ist?
Die akurate Bepflanzung größerer Beete kann auch schon mal zwei bis vier Stunden dauern - Arbeiten, die städtischen Gärtnerinnen und Gärtner an manchen Stellen schon doppelt und dreifach hinter sich haben; hinzu kommen natürlich jeweils die Ausgaben für die neuen Pflanzen.
Richtig eklig macht derzeit die Arbeit der Gärtner ein weiteres Problem: Einige Besucher des Stiftsbezirk verwechseln die Anpflanzungen offenbar mit einer Hundetoilette. Fehling: "Die Mitarbeiter "schieben" in diesem Teil des Jahres ohnehin Stunden über Stunden in den Grünflächen. Und jetzt wird ihnen ihre Arbeit noch doppelt erschwert, in dem sie in einem Feld von "Tretminen" agieren müssen. Mit Verlaub, das ist buchstäblich eine Schweinerei!"
Die Vorkommnise haben auch hier das Ausmaß von Einzelfällen längst überschritten. Was dieses Verhalten total unverständlich macht: Am Eingang des Stiftbezirk steht ein Behälter mit kostenfreien Tüten für den Hundekot - keine fünfzig Meter entfernt!
Auf ein Neues: Ein Mitarbeiter der städtischen Gartenkolonne stellt ein "leergeräumtes" Blumenbeet wieder her. Besonders eklig: die dunkelbraunen Löcher bestehen oftmals nicht nur aus Blumenerde...
Auch hinter der Stiftsmauer kam es zu mutwilligen Sachbeschädigungen. Seit dem 18. Juni stellt der Kunstverein Bad Hersfeld einige wunderbare, zum Teil sehr große und aufwendige Exponate in der Leonard-Müller-Anlage aus. Statt sich daran zu freuen, konnten sich einige Vandalen am Wochenende nicht enthalten, dort mutwillige Zerstörung zu betreiben. Teile der Ausstellung wurden mittlerweile wird in Ordnung gebracht, einige Schäden sind jedoch größer. Die Ausstellung ist noch bis zum 15. September zu sehen.
Nach wenigen Tagen auch schon Vandalismus bei den Exponaten des Kunstvereins Bad Hersfeld
Die Stadtverwaltung wird den Stiftsbezirk verstärkt beobachten, auch außerhalb der "Geschäftszeiten". "Mit Nachsicht braucht die Täter in diesem Fall nicht zu rechnen" macht Bürgermeister Fehling deutlich. "So ein Verhalten ist nicht nur ein Schlag ins Gesicht unserer städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es ist auch äußerst unsozial der Bevölkerung gegenüber: Sehr viele Menschen - Künstler, Sponsoren, Freunde und Förderer, Mitarbeiter und viele Ehrenamtliche - sind in der heißen Phase, um die Festspiele und unsere Stadt im besten Licht zu präsentieren. Und dann solche Nackenschläge!"
Wenn Sie selbst Zeuge solcher Sachbeschädigungen werden sollten, bringen Sie sich nicht in Gefahr. Aber über einen Hinweis unter der städtischen Telefonnummer 06621 201-259 oder per Email unter info@bad-hersfeld.de sind wir Ihnen sehr dankbar.