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Ausgabe 14/2015

Es grünt so grün: Hegen und Pflegen an Flächen und Wegen

24.03.2015

Entstehen und Werden, Sein und Vergehen“ – nirgendwo zeigt sich die Schöpfung so unmittelbar wie in der Natur. Die Stadt Bad Hersfeld liegt mitten im Grünen, und das „Gesicht der Stadt“ wird maßgeblich von Bäumen, Grünflächen, Pflanzen und Blumen bestimmt. Die kultivierte Natur sorgt aber nicht nur für das traumhafte Ambiente, sie benötigt auch jede Menge Hege und Pflege, damit die Festspiel-, Lullus- und Kurstadt einladend und ordentlich wirkt.

Die „Grüne Minna“ von Bad Hersfeld, im Amtsdeutsch: die „Anlagenkolonne“

Chef der Truppe, die zum städtischen Bauhof gehört, ist Gärtnermeister Dirk Gerland (51). Er ist seit 1983 bei der Stadt Bad Hersfeld beschäftigt, und man sieht ihm auch nach über 30 Jahren noch die Freude an, die ihm sein Beruf bereitet: „Neben dem intensiven Kontakt zur Natur ist die Vielfalt der Aufgaben besonders reizvoll. Zu unserem Einsatzgebiet gehören die Parkanlagen genauso wie das ,Straßenbegleitgrün’, Spielplätze, Fußball- und Bolzplätze sowie die Leerung der Müllbehälter.“

Seit Anfang der 1990er-Jahre haben Gerland und seine Kollegen ihren Dienstsitz im Gelände der ehemaligen amerikanischen Kaserne. Die Arbeit der „grünen Truppe“ kennt dabei keine jahreszeitlichen Pausen. „Wir werden immer mal gefragt, was wir eigentlich im Winter machen“, sagt der Gärtnermeister. „Das ist die Zeit, wo wir uns in erster Linie mit der Gehölzpflege beschäftigen. Zusätzlich zu den Baumfällarbeiten und dem Gehölzschnitt erledigen wir den Winterdienst an Rad- und Gehwegen. Bis Ende Februar werden dann Büsche und Hecken geschnitten. Und im Frühling bereiten wir die Beete vor und bepflanzen sie nach den Eisheiligen (vom 11. bis 15.  Mai), damit die Stadt im Sommer bunt erstrahlt.“
Im Sommer gilt es dann, die Pflanzen zu hegen und  zu pflegen: Immer wieder ist dann der „C-Trak“ mit dem Wassertank unterwegs, mit dem man vom Fahrersitz aus über den schwenkbaren Teleskoparm die Blumen in Beeten und Pflanzkübeln bewässern kann. Im Herbst werden die Sommerpflanzen abgeräumt und die Winterbepflanzung gesetzt.

„Manchmal fragt man nach dem Verstand“

„Es ist wirklich eine Freude, in der Natur zu arbeiten. Aber manchmal überkommt einen auch der Ärger“, sagt Dirk Gerland, wenn man ihn nach den Vor- und Nachteilen seines Berufes befragt. Wenn nämlich einige Zeitgenossen ihren Müll achtlos in die Landschaft werfen oder liebevoll angelegte Anlagen mutwillig beschädigen, fehlt dem Gärtnermeister jedes Verständnis. „Da ist man manchmal einfach sprachlos“, sagt er. „Das beginnt mit Aschenbechern, die einfach am Straßenrand ausgeleert werden. Neuerdings landet immer mehr Hausmüll in öffentlichen Papierkörben, und wenn man sieht, was alles in der Landschaft entsorgt wird, da fragt man oft nach dem Verstand derjenigen, die so etwas tun.“ Mit vereinzelter Kritik an der Arbeit seiner Truppe kann er dagegen gut umgehen. „Wenn wir uns mit Bürgern unterhalten, die darauf hinweisen,  dass das Gras in ihrem Umfeld hoch steht und wieder einmal gemäht werden müsste, dann können wir das natürlich gut verstehen“, sagt Dirk Gerland. Man müsse aber berücksichtigen, wie groß das Einsatzgebiet der Anlagenkolonne sei und wie viele Flächen gepflegt werden müssen.

„Wir haben neben dem Kurpark, den Leonhard-Müller-Anlagen, dem Stiftsbezirk, den Hersfelder Alpen auch den Schildepark, die Blumenbeete, die Hersfelder Alpen, den Fuldasee, ganze 54 Spielplätze, neun Rasensportplätze, drei Kunstrasenplätze, drei Bolzplätze, die vielen Grünstreifen an den Straßen,  250 Müllbehälter und noch einiges mehr “, verdeutlicht er den Umfang der Tätigkeit. Allein die Spielplätze erfordern viel Zeitaufwand, da hier auch noch zahlreiche Unterhaltungsarbeiten an den Spielgeräten für die Kinder erledigt werden müssen. Die Anlagenkolonne arbeitet dabei sehr eigenständig und berücksichtigt verschiedene Prioritäten. „In der Festspielsaison ist es natürlich wichtig, dass der Stiftsbezirk intensiv gepflegt wird, damit sich die Gäste in Bad Hersfeld rundherum wohlfühlen“, erklärt Gerland. Um die Arbeit effektiv zu organisieren, sind die Grünflächen in Intensiv- und Extensivpflegerasen unterteilt. Intensivflächen werden, je nach Wetterlage, mindestens alle drei Wochen gemäht. Extensivflächen hingegen mäht die Anlagenkolonne nur zwei- bis dreimal jährlich.

Die Liebe zu ihrer Tätigkeit spürt man bei der Anlagenkolonne sofort – wo sonst ist man der Natur so nah und arbeitet überwiegend an der frischen Luft? Wetterfest müssen sie allerdings sein, die Frauen und Männer, die unserer Stadt das Make-up auflegen und für sattes Grün auf den Wiesen, sorgfältig geschnittene Bäume und die bunten Blumen sorgen. Dafür, und darüber freuen sie sich ganz besonders, gibt es von vielen Bürgern der Stadt immer wieder großes Lob zu hören.