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Ausgabe 41/2024

Festspiele 2025: In Joern Hinkels letzter Spielzeit wird in der Stiftsruine gespielt, getanzt und gerockt!

09.10.2024

In seiner letzten Spielzeit wird Festspiel-Intendant Joern Hinkel im nächsten Sommer einen Spielplan voller Überraschungen präsentieren. So wird er noch einen Schritt weitergehen, was das Zusammenspiel der Genres Theater, Musiktheater und Tanz angeht. Man habe jedes Jahr so wundervolle Künstlerinnen und Künstler aus allen Sparten in Bad Hersfeld zu Gast, dass es auf der Hand liege, die Talente zu bündeln und gemeinsam zu nutzen.

„So viel Krieg, Zerstörung, Leid und Zwiespalt bestimmen unsere Zeit, dem möchte ich etwas entgegensetzen. Denn es gibt auch Solidarität, Kreativität und Mut zur Veränderung.“

Sie stellten das Programm des Spielplans 2025 mit großem Medieninteresse der Öffentlichkeit vor (v.l.n.r.): Matthias Haupt, Geschäftsführer der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, Bürgermeisterin Anke Hofmann, Intendant Joern Hinkel und Reinhard Faulstich, der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Bad Hersfeld-Rotenburg

Joern Hinkel wird die Bad Hersfelder Festspiele am Freitag, 20. Juni 2025, mit seiner Inszenierung der „Sommernachtsträume“ nach William Shakespeare eröffnen, begleitet vom großen Orchester der Bad Hersfelder Festspiele unter der Leitung von Christoph Wohlleben. Schon der Titel deutet an, dass Joern Hinkel die ohnehin irrwitzige Geschichte in seiner Fassung noch pikanter machen wird. „In der neuen Hersfelder Fassung haben sich eine Vielzahl anderer Shakespeare-Charaktere im Wald verirrt, die wir aus anderen Stücken kennen. Das Stück ist eine Hymne auf die Liebe und eine Hymne auf das Theater. Es strotzt nur so vor skurrilen Einfällen, erotischer Fantasie, unerwarteten Wendungen, feinsinniger Melancholie und fantastischer Komik, die man weiterspinnen kann.“ Und natürlich werden auch prominente Namen die „Sommernachtsträume“ zu einem Erlebnis werden lassen.

Ganz besonders freut sich der Intendant und Regisseur darauf, mit dem großen Orchester der Bad Hersfelder Festspiele ausnahmsweise einmal im Schauspiel zusammen zu arbeiten. Jörg Gollasch, der schon die Musik und die Chöre für „Wie im Himmel“ geschrieben hat, wird eine neue Musik für Orchester komponieren.

Vor zehn Jahren hat Joern Hinkel übrigens auf der „Spielwiese“ an der Apsis der Stiftsruine schon einmal Shakespeares Komödie erfolgreich inszeniert. Es war seine erste Regiearbeit in Bad Hersfeld. Aus der Arbeit mit Profis und Amateuren ist u.a. die Jugendtheatergruppe „Sommernachtsträumer e.V.“ entstanden.

 

„Die Räuber“ mit Musik der „Toten Hosen“ in der Regie von Gil Mehmert

Musik spielt auch in dem zweiten Schauspiel der Saison eine große Rolle: „Die Räuber“ von Friedrich Schiller werden am Freitag, 27. Juni 2025, Premiere feiern.

Für die Geschichte zweier ungleicher Brüder konnte als Regisseur Gil Mehmert gewonnen werden, den die Besucher der Bad Hersfelder Festspiele in erster Linie als Musical-Regisseur kennen. „Ich habe vor fast 30 Jahren in München Gils beeindruckende erste Schauspiel-Inszenierungen besucht. Gil Mehmert ist ein Meister des manisch exakten Zusammenspiels von Sprache, Musik und Bewegung. Es war seine Idee, Schillers `Räuber` mit den Songs der Band `Die Toten Hosen´ zu kombinieren. Das konnte ich mir auf Anhieb sehr gut vorstellen. Da springt sofort die Fantasie an!“

Das Drama dreht sich um die Auseinandersetzung der Brüder Moor: Der benachteiligte Franz lehnt sich gegen den Vater auf und übt Rache am bevorzugten Bruder Karl, der sich einer Räuberbande anschließt. Ein erbitterter Kampf um Macht, Freiheit und Vergeltung entbrennt.

„Punkrock als Musikrichtung war immer Ausdruck einer Gegenkultur, die bestehende Normen in Frage stellt – ähnlich wie der Sturm und Drang, als dessen wesentlicher Vertreter Schiller gilt.

Die Zusammenrottung von Outsidern in Karl Moors Bande hat erstaunliche Parallelen zum jahrzehntelangen Output der ´Toten Hosen´, meint Regisseur Gil Mehmert. „Intelligenter Punkrock mit politischen Inhalten, die sich an der bundesrepublikanischen Gesellschaft abarbeiten, prägen das Œuvre der Band, die ähnlich wie Schiller als stilprägend für ihr Genre gilt.“ Er möchte eine Inszenierung kreieren, in der Schillers mitreißendes, bahnbrechendes Werk durch Songs der „Toten Hosen“ erweitert, ergänzt oder konterkariert wird und dadurch neue emotionale Räume geöffnet werden.

 

„Ronja Räubertochter“ für alle ab fünf Jahre in der Regie von Oliver Urbanski

Auch das Familienstück bringt einen großen Klassiker der Kinder- und Jugendliteratur mit viel Musik auf die Bühne der Stiftsruine. „Astrid Lindgrens poetische, humorvolle Romeo-und-Julia-Variation `Ronja Räubertochter´ passt so sehr in unsere Zeit!“ so Joern Hinkel, „ich bewundere Lindgrens Warmherzigkeit, ihren Witz, ihre Fabulierlust, ihre Menschenliebe, die in jeder Zeile spürbar ist. Dass die Liebe keine Grenzen kennt und über alle Hindernisse hinweg neue Brücken baut, ist der alles durchdringende Kern ihres Romans, den ich für einen der wichtigsten Texte der vergangenen 50 Jahre halte.“

Oliver Urbanski, dessen Inszenierung und Kompositionen zu „Das kleinen Gespenst“ die Zuschauerinnen und Zuschauer jeden Alters in den letzten zwei Jahren von den Sitzen aufspringen ließ, wird Astrid Lindgrens Hohelied auf das Leben mit einem hinreißenden Ensemble und vielen Kindern aus Bad Hersfeld und Umgebung auf die Bühne bringen.

 

„Wie im Himmel“ und „A Chorus Line“ – Wiederaufnahmen für alle, die es noch nicht gesehen haben oder es noch einmal sehen wollen

Nach nahezu ausverkauften Vorstellungen von „Wie im Himmel“ in der Regie von Joern Hinkel und der Europäischen Uraufführung der neuen Fassung von „A Chorus Line“ durch die Choreografin und Regisseurin Melissa King unter der Musikalischen Leitung von Christoph Wohlleben im Sommer 2024, werden beide Inszenierungen in der kommenden Spielzeit wieder aufgenommen.

„Es ist nicht nur so, dass das Publikum die Aufführungen gemocht hat – noch nie habe ich eine Festspielsaison erlebt, in der die Darsteller-Ensembles, die Regieteams und alle Kolleginnen und Kollegen hinter der Bühne so intensiv Hand in Hand zusammengearbeitet haben. Da war alles aus einem Guss“, betont Joern Hinkel, „diese beglückende Arbeitsatmosphäre hat sich wohl auf das Publikum übertragen. Ich freue mich, dass wir diese beiden Stücke noch einmal zeigen können.“

Die Bad Hersfelder Bürgermeisterin Anke Hofmann blickt mit großer Vorfreude auf die bevorstehende Festspielsaison, in der Joern Hinkel neben den Wiederaufnahmen „Wie im Himmel“ und „A Chorus Line“ mit den „Sommernachtsträumen“, „Die Räuber“ und Ronja Räubertochter“ drei außergewöhnliche Stücke auf die Bühne der Stiftsruine bringen werde.Diese abwechslungsreiche Stückauswahl“, so Anke Hofmann, wird sowohl Familien als auch Liebhaber klassischer Dramatik begeistern. „Ich bin sicher, dass Joern Hinkel nach einer grandiosen Saison 2024 damit auch im kommenden Jahr den richtigen Ton treffen wird! Daher freue ich mich auf eine Saison voller unvergesslicher Aufführungen, leidenschaftlicher Darbietungen und das gemeinsame Eintauchen in diese zeitlosen Geschichten!“

Das Programm für die Bühne im Schloss Eichhof wird demnächst bekannt gegeben.


Der Vorverkauf für die 74. Bad Hersfelder Festspiele beginnt am Freitag, den 11. Oktober um 10 Uhr! Bei Sofortkauf der Eintrittskarten für die Spielstätte Stiftsruine wird bis zum 31. 12.2024 auf nicht ermäßigte Karten ein Rabatt in Höhe von 10 % gewährt. Das Familienstück und die Abschluss-Gala sind von dieser Ermäßigung ausgenommen.

Während des Lullusfestes in Bad Hersfeld vom 14. Bis 19. Oktober ist der Ticket-Service am Markt am Montag geschlossen, von Dienstag bis Freitag von 10 bis 13 Uhr und am Samstag von 10:30 bis 13 Uhr geöffnet. Karten können aber jederzeit online gebucht werden.

 

74. Bad Hersfelder Festspiele

20. Juni bis 17. August 2025

Intendant Joern Hinkel

Tickets und Informationen:

Telefon +49 6621 640200

ticket-service@bad-hersfelder-festspiele.de

www.bad-hersfelder-festspiele.de

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