22.02.2022
Das Stadtentwicklungsprojekt auf dem Wever-Areal in der östlichen Innenstadt Bad Hersfelds ist gestoppt. Das hat der Magistrat der Kreisstadt in seiner Sitzung am Montag, 21.02.2022, entschieden.
Grund für das Projektende sind aktuell nicht bezifferbare Mehrkosten für die Stadt sowie ungeklärte Fragen in den Verträgen mit einem derzeit auf dem Gelände ansässigen Eigentümer. Diese Vertragswerke hätten aber aufgrund bestehender Fristen für die öffentliche Förderung des Gesamtprojekts jetzt unterschriftsreif vorliegen müssen.
Das Wever-Areal, vom Malmesbury-Platz aus gesehen
Die städtische Projektleitung kommentiert dazu: „Der Flächenverkauf und der Umzug der bestehenden Unternehmen auf dem Gelände sind notwendige Voraussetzungen für das Projekt. Ein „Knackpunkt“ war die Tatsache, dass der ursprünglich vorgesehene Kauf einer vorhandenen Halle am Europakreisel für den Umzug der Hersfelder Kleiderwerke (HKW) aus unterschiedlichen Gründen 2020 nicht zustande kam.“
Da andere leere Fabrikhallen die Anforderungen für die HKW nicht erfüllen konnten, einigte man sich im Oktober 2020 auf einen Hallenneubau im Gewerbegebiet Helfersgrund. Die dafür erforderlichen Mittel waren zum Schluss nicht mehr kalkulierbar und konnten auch nicht mehr vertreten werden.
Bürgermeister Thomas Fehling dazu: „Dass der Magistrat jetzt die Reißleine gezogen hat, kann ich nachvollziehen, ich trage die Entscheidung voll mit. Auch wenn ich im Oktober noch sehr zuversichtlich war und dachte, wir hätten den Knoten durchschlagen, so bin ich inzwischen ernüchtert, dass die Freude verfrüht war. Aber es ist klar, dass weitere – jetzt schon absehbare - Mehrkosten für die Stadt nicht mehr verantwortbar sind, trotz der großen Bedeutung des Projektes für die Zukunft der Stadt. Auch einige Fragen zu erheblichen Risiken für die Stadt aus den komplexen Verträgen konnten den Mandatsträgern nicht überzeugend beantwortet werden.“
Mit der Entscheidung des Magistrates ist die geplante Entwicklung des Wever-Areals in der ursprünglichen Form in naher Zukunft nicht zu verwirklichen. Die Stadt prüft nun, ob und wie nun zumindest einige Ziele der Standortentwicklung auf Teilflächen des Geländes (ohne die HKW-Grundstücke) noch umgesetzt werden können.
Der Magistrat will der Stadtverordnetenversammlung darum vorschlagen, den kommunalen Entscheidungsspielraum hierfür durch baurechtliche Maßnahmen aufrechtzuerhalten.