25.01.2022
Vom 27. Januar bis 28. Februar zeigt die Kreisstadt Bad Hersfeld zusammen mit einer Reihe von kulturellen Einrichtungen und Vereinen die Wanderausstellung „Opfer rechter Gewalt seit 1990 in Deutschland“ der Opferperspektive e. V. aus Potsdam. Ausstellungsort ist in Bad Hersfeld der Quellpavillon im Kurpark.
Der 27. Januar als internationaler Holocaustgedenktag wurde bewusst als Eröffnungstermin gewählt. Wegen der pandemisch anhaltenden schwierigen Lage wird jedoch auf eine Gedenkveranstaltung bewusst verzichtet.
Der Quellpavillon im Kurpark
Mindestens 183 Menschen sind zwischen 1990 und 2017 durch rechte Gewalttaten ums Leben gekommen. Viele wurden getötet, weil für sie im Weltbild der extremen Rechten kein Platz ist; manche, weil sie den Mut hatten, Nazi-Parolen zu widersprechen. Einige Schicksale bewegten die Öffentlichkeit, viele wurden kaum zur Kenntnis genommen, vergessen sind die meisten.
Von vielen der Toten wurde nie ein Foto veröffentlicht, von manchen nicht einmal ihr Name. Die Ausstellung »Opfer rechter Gewalt« ist eine Dokumentation wider das Verdrängen und Relativieren rechter Gewalt. Sie erinnert an diese Menschen und thematisiert zugleich die anhaltende Verdrängung rechter Gewalt.
Erstmals gezeigt wurde die Arbeit »Opfer rechter Gewalt« der Künstlerin Rebecca Forner im Jahr 2002 in der Berliner Gedenkstätte Topographie des Terrors. 2004 entstand in Zusammenarbeit mit der Opferperspektive e.V. die Wanderausstellung. Sie wurde seitdem mehrfach überarbeitet und liegt nunmehr in der siebten Fassung vor. Erst Anfang 2019 wurde die Ausstellung zuletzt aktualisiert.
Die Ausstellung wird im Quellpavillon des Kurparkes bis zum 28. Februar präsentiert werden und kann somit ganztägig von den Besucher:innen betrachtet und rezipiert werden.