07.12.2021
Trotz Corona und täglichen Hiobsbotschaften von allen Seiten, fand die 18. Kinder-und Jugendtheaterwoche der Stadtjugendpflege Bad Hersfeld des Fachbereichs Generationen auch in diesem Jahr vom 22. bis 25. November im „buchcafé“ statt.
400 kleine und große Besucherinnen und Besucher hatten in den 10 Veranstaltungen das große Vergnügen, unterhaltsame Stücke zu sehen, die sich vorwiegend an Kinder und Jugendliche richteten, aber Erwachsene mit einbezogen.
Die Schwerpunkte der Woche lagen in der drohenden Umweltzerstörung und beim zwischenmenschlichen Thema „Freundschaft“. So zeigte Das „Kölner Künstler Theater“ sehr drastisch das Engagement von drei Jugendlichen im „Hambacher Forst“, die sich gegen die Abholzung des Waldes zur Wehr setzten. Für viele Schülerinnen und Schüler war es das erste Mal, dass sie davon gehört hatten. In der anschließenden Diskussion mit den Schauspieler*innen war das Verständnis für den persönlichen Widerstand mit Blick auf die Zukunft der Jugend hautnah zu spüren.
Auch im Stück „Eisblumen duften nicht“ von Edgar Steube und seiner „Kolibri Bande“ ging es um eine Konzernchefin (Mrs. Cool), die mit Pflanzenschutzmitteln die Welt verbessern will, dabei aber die Insekten zum Tode verurteilt.
Kisten und Kissen, Spielraumtheater Kassel
Für die Kleinsten in den Kindergärten spielte das „Spielraum-Theater“ aus Kassel ohne viele Worte ein sehr phantasievolles Stück, indem sich zwei unterschiedliche Charaktere aus unterschiedlichen Positionen „Kisten & Kissen“ spielerisch näher kamen und am Ende zu Freunden wurden.
Ferdinand im Müll, Buchfinktheater Göttingen
Auch im Stück „Ferdinand im Müll“ des Theaters „Clapp & Buchfink“ aus Göttingen ging es um die Freundschaft zwischen einem Jungen und einem Mädchen, aber auch um arm und reich und um Mobbing. Und das alles auf einer Müllkippe. Christoph Buchfink ließ den Grundschüler*innen genug Platz, um sich in die Charaktere der Figuren zu versetzen.
Ferdinand im Müll, Buchfinktheater Göttingen
Das Abendstück „Puppenauflauf“ für Erwachsene war sicherlich eher für die Zu-schauer*innen geeignet, die den schwarzen, englischen Humor lieben. In einer wilden Abfolge von Szenen duellierten sich hier ein hinduistischer Entspannungstrainer mit dem Teufel oder Queen Elisabeth versuchte Siegerin im Wettstreit „Deutschland sucht die Super Queen“ zu werden. Alle Monty Pythons Fans kamen aber sicherlich an diesem Abend auf ihre Kosten. Außerdem da gab es einen Theaterworkshop mit der Schauspielerin Regina Winter, bei dem sich die interessierten Kinder sowohl über den Beruf der Schauspielerin, als auch über die Arbeit an der Rolle schlau machen konnten. Natürlich wurde dabei gespielt, in Rollen geschlüpft und der Phantasie freien Lauf gelassen.
Alle beteiligten Gruppen, aber auch die Organisatoren waren sichtlich zufrieden, dass der „Ritt auf der Corona Rasierklinge“ gelungen ist und das Hygiene Konzept gestimmt hat. Am Wichtigsten aber war, dass die Kinder wieder ein Stück „Normalität“ erleben durften und auch ein bisschen für die schwere Zeit entschädigt wurden.
Die nächsten „Kleinen Festspiele“ sind für die Woche vom 20. bis 24. Juni 2022 wieder im „buchcafé“ geplant!