28.01.2020
Im Februar wird Dr. Stefan Heck, Staatssekretär im Hessischen Innenministerium, in die Kreisstadt kommen, um die Jugendfeuerwehr Bad Hersfeld-Kernstadt als „Feuerwehr des Monats“ auszuzeichnen. Die Ehrung steht in einer langen Reihe von Ereignissen, Aktionen und Ehrungen, mit der die Freiwilligen Feuerwehren Bad Hersfelds immer wieder ihre Leistungsfähigkeit und Kreativität unter Beweis gestellt haben.
Erfolge und Reputation der Bad Hersfelder Feuerwehren sind unmittelbar mit den handelnden Personen verbunden, den ehrenamtlichen Feuerwehrkameradinnen und –kameraden. Doch ihre zum Teil hochspezialisierten und technologielastigen Aufgaben sind natürlich aber auch von der Ausstattung mit Gebäuden, Fahrzeugen und Equipment abhängig.
Hier hat die Kreisstadt schon in der Vergangenheit permanent investiert:
- Ganz aktuell rund 5 Millionen Euro in einen neuen Feuerwehrstandort in Asbach, der voraussichtlich in einem halben Jahr in Betrieb gehen wird.
- Die Stadt den Standort der Feuerwache in der Wehneberger Straße mit 130.000 Euro auf modernsten Stand gebracht und in den letzten drei Jahren rund 300.000 Euro in den Fuhrpark investiert.
- Zudem wurde das zunächst vorgesehene Provisorium des geplanten Feuerwehrgebäudes am Johannesberg, für das etwa 100.000 Euro Kosten angesetzt waren, durch gemeinsame Initiative mit dem Bürgermeister zu einem DIN-gerechten Bau erweitert, welcher circa 700.000 Euro kosten wird, dafür aber auch von Land mit mindestens 30% gefördert wird.
Was gestern aber der Magistrat mit der Fortschreibung des sogenannten Feuerwehr Bedarfs- und Entwicklungsplan (BEP) auf die politische Reise geschickt hat, wird für die städtischen Feuerwehren das größte Investitionsprogramm seit Jahrzehnten sein.
Ziel der Bedarfs- und Entwicklungsplanung ist der Erhalt und die Förderung der ehrenamtlich aufgestellten Freiwilligen Feuerwehr. Zwingend hierfür sind die in der Bedarfs- und Entwicklungsplanung aufgeführten zukünftigen Investitionen in Fahrzeuge und Feuerwehrhäuser. Diese Maßnahmen werden durch das Land Hessen mit bis zu 40% der Kosten gefördert – allerdings eben nur auf Grundlage eines Bedarfs- und Entwicklungsplans, der von der Stadtverordnetenversammlung auch politisch beschlossen wird.
Aufgrund umfassender Änderungen seit der Verabschiedung des bisher gültigen BEP in 2015 ist eine Fortschreibung jetzt notwendig geworden. Insbesondere die Neugründung der Stadtteilwehr Johannesberg, die Fusion der Feuerwehren Asbach und Beiershausen zur Stadtteilfeuerwehr Fuldatal, die Fusion der Feuerwehren Sorga und Kathus zur Stadtteilfeuerwehr Solztal sowie der Neubau in Asbach und die Bündelung von Sonderaufgaben im Fuldatal sind hier zu nennen.
Der Finanzbedarf, verteilt über einen Zeitraum von 10 Jahren, beträgt für den Neubau von Feuerwehrhäusern im Stadtteil Johannesberg, im Solztal für Kathus und Sorga und im Stadtteil Petersberg rund 3.750.000 € (ohne Abzug der Landesförderung von bis zu 40%).
Der Finanzbedarf für die Ersatzbeschaffung von Einsatzfahrzeugen (voraussichtliches Alter zum Zeitpunkt der Ersatzbeschaffung durchschnittlich ca. 30 Jahre) beträgt verteilt über einen Zeitraum von 10 Jahren ca. 4.160.000 € (ohne den Abzug der Landesförderung und der des Landkreises Hersfeld-Rotenburg).
Die Abstimmung des fortgeschriebenen BEP mit der entsprechenden Stelle beim Landkreis Hersfeld-Rotenburg ist bereits erfolgt. Der für den 6. Februar vorgesehene Beschluss durch die Stadtverordnetenversammlung gilt als sehr wahrscheinlich. Danach wird der BEP im Februar dem Hessischen Ministerium des Inneren und für Sport vorgelegt.
Übrigens: Einen Teil des Geldes haben die Feuerwehrkameradinnen und –kameraden schon selbst verdient. Der BEP wurde nämlich aus ihren Reihen ehrenamtlich an Abenden und an Wochenenden selbst vorbereitet – und hat dadurch Fachberatung in fünfstelliger Höhe eingespart!