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Ausgabe 36/2018

Sandra Rudolph – vom Glück der Bücher

04.09.2018

Sandra Rudolph feiert in diesem Monat ihr 20-jähriges Jubiläum - 20 Jahre im Dienst der Stadt. Wenn Frau Rudolph von ihrem Job schwärmt: „Ich gehe gerne an die Arbeit“, zweifelt man keinen Moment an der Aufrichtigkeit ihrer Aussage. 1998 hat sie mit der Ausbildung zur „Fachangestellten für Medien und Informationsdienste“ in der Bad Hersfelder Stadtbibliothek begonnen.

Schon als Kind hat sie gerne und viel gelesen. Zu ihrer Berufswahl meint sie: „Ich bin da glücklicherweise reingerutscht“. Eine Fügung, wie man heute feststellen kann, die sehr gut zusammen passt. Auch mit ihrem Lehrherrn, der auch nach 20 Jahren immer noch ihr Chef ist, habe sie Glück gehabt. Inzwischen ist Sandra Rudolph seine Stellvertreterin. Generell lobt sie das Betriebsklima. Der Umgang unter den Kollegen sei „sehr harmonisch“.

Ihre Aufgaben ergeben sich schon aus der Bedeutung des Wortes „Bibliothek“. Dieser aus dem Griechischen stammende Begriff heißt „Büchersammlung“. Neben dem Aufbau und der Pflege der Bibliotheksbestände unter den Gesichtspunkten „Aktualität, Vollständigkeit und Zielgruppen-gerechtigkeit“ gehören die Beratung der Nutzer, alle Tätigkeiten rund um den Verleih und allgemeine Verwaltungsaufgaben dazu. Es ist ein ständiger Wandel, denn in der heutigen Zeit verändern sich gerade auf dem Gebiet der Informationen die Möglichkeiten so schnell, dass es eine Herausforderung ist, den Etat für die Bibliothek sinnvoll und effektiv einzusetzen und das Angebot interessant zu halten.

Ein Angebot, das heutzutage natürlich über das gedruckte Wort hinausgeht. So bietet die Bad Hersfelder Stadtbibliothek selbstverständlich auch Medien wie Hörbücher, Musik-CDs, DVDs und Konsolenspiele an. Insgesamt umfasst der Bestand der Hersfelder Bibliothek rund 60.000 Medien.

Eines der nächsten großen Projekte von Sandra Rudolph ist „Bad Hersfeld liest ein Buch 2018“. Ihre Aufgabe ist es, die verschiedenen Veranstaltungen zu koordinieren und organisatorisches zu übernehmen. Bereits zum 17. Mal findet die jährliche Veranstaltungsreihe rund um ein von den Bürgerinnen und Bürgern vorgeschlagenes und von einer Jury ausgewähltes Buch statt. In diesem Jahr fiel die Wahl auf „Auerhaus“ von Bov Bjerg.

Im Rahmen der mehrwöchigen Veranstaltungsreihe, die am 3. November beginnt, kommt der Autor selbst zu einer Lesung am 22. November in die Stadthalle. Das Besondere an „Bad Hersfeld liest ein Buch“ ist aber die Mitwirkung der Lesepaten. Frau Rudolph freut sich auf Nachricht von allen, die sich hier aktiv einbringen möchten!

Ein besonderes Anliegen ist ihr, Kinder an die Bücherwelt heranzuführen. Die Leseförderung in Kooperation mit Schulen und Kindergärten des Kreises weiter auszubauen, ist ihr eine Herzensangelegenheit. An den Klassenführungen durch die Bibliothek gefällt Sandra Rudolph besonders gut, dass die Kinder sehen, „dass die Bücherwelt nicht verstaubt und wir modern sind – und dass das Potenzial der Bibliothek auch von den Eltern erkannt und ausgeschöpft wird, auch in den Zeiten, in denen Informationen im Internet nur einen Klick entfernt sind“.

Ihr eigener Sohn, 10 Jahre alt, sei zurzeit – so wie viele Gleichaltrige – besonders für Wissensbücher zu begeistern. Die gebürtige Heimboldshäuserin lebt mit ihrer Familie in der Gemeinde Ludwigsau, wo sie sich ihre „private Wohlfühloase“ geschaffen haben. Ein Rückzugsort – auch wenn man, wie Sandra Rudolph, das Glück hat, einen idealen Beruf gefunden zu haben. Das Beste daran, so sagt sie: „Man erweitert dabei jeden Tag sein Wissen. Es hört niemals auf!“