20.02.2018
Tina Opaterni sitzt seit August vergangenen Jahres im zweiten Stock des Bad Hersfelder Rathauses. Hat man die steilen Turmstufen erklommen, gelangt man zu ihrem Büro. Still ist es dort.
Das liegt vor allem daran, dass sie wenig direkten Kontakt mit den Bad Hersfelder Bürgerinnen und Bürger hat, für die sie letztlich arbeitet. Denn Kollegin Opaterni ist als Projektmanagerin vor allem interne Dienstleisterin für die Kolleginnen und Kollegen in der Verwaltung. Und da heißt es vor allem: Selbst rausgehen, dorthin, wo die Hilfe gebraucht wird.
Bei der neuen – und ersten – Projektmanagerin der Kreisstadt laufen viele Fäden zusammen. Für die zahlreichen Projekte der Stadt gilt es schließlich, die Übersicht zu behalten, Schnittstellen zu berücksichtigen, Zeitpläne auszuarbeiten und Budgets im Blick zu behalten. Um diese anspruchsvolle Aufgabe zu bewältigen, hilft Tina Opaterni ihre große berufliche Erfahrung.
Tina Opaterni stammt aus Berka-Werra und verbrachte dort ihre ersten beruflichen Jahre. Nach der Ausbildung zur Industriekauffrau blieb ihr bei einem Automobilzulieferer als Assistentin der Projektleitung eine Leitungsposition verwehrt, da ihr dazu der erforderliche Studienabschluss fehlte. Also holte sie in drei Jahren ihr Abitur und gleichzeitig auch den Studienabschluss in BWL an der Fachhochschule Weilburg nach. Dann folgten, gemeinsam mit ihrem Ehemann, drei Jahre in den USA, wo ihr die Aufgabe zukam, das Projektmanagement und den Vertrieb im USA-Werk eines Unternehmens aufzubauen.
Es folgten fünf Jahre für Vodafone als Außendienstmitarbeiterin für Vertrieb und Projektmanagement und schließlich eine Tätigkeit beim IT-Unternehmen in der Region, bei dem Frau Opaterni wiederum das Projektmanagement verantwortete und als Key Account Manager arbeitete. In dieser Zeit fanden die Opaternis ihr Traumhaus in Heringen – ein Heim für das Ehepaar und ihre inzwischen dazugekommenen Zwillinge Isabella und Rosalie, heute vier Jahre alt.
Das erste Hauptprojekt, das ihr übertragen wurde, sind die sogenannten Stellenbeschreibungen. Hierbei geht es darum, die Tätigkeiten sämtlicher Mitarbeiter der Verwaltung zu beschreiben und die für eine adäquate Tarifeinordnung erforderlichen Daten zu erheben. „Das hat erste Priorität“, betont sie, „denn ich möchte das best- und schnellstmöglich für die Mitarbeiter umsetzen.“
Grundsätzlich geht es beim Projektmanagement darum, die vorhandenen Projektstrukturen zu vereinheitlichen. Dazu gehören die Analyse vorhandener Abläufe und die Strukturierung, Standardisierung und Digitalisierung von Projektvorgängen. Deshalb laufen bei Frau Opaterni (fast) alle Informationen der aktuellen Projekte zusammen. Außerdem ist sie dafür zuständig, die alle zwei Monate stattfindende Führungskräftekonferenz der Stadtverwaltung zu planen, zu organisieren und zu moderieren.
Bei einem so großen Projekt wie dem Hessentag ist ihre Mitarbeit natürlich auch gefragt. Hier ist sie in beratender Funktion für den Lenkungskreis zuständig und hilft dabei, das Mammutprojekt zu strukturieren und zu digitalisieren.
Besonders gefällt Tina Opaterni die Vielseitigkeit an ihrer Position. „Es betrifft alle Bereiche und ich habe mit den unterschiedlichsten Themen zu tun.“ Entsprechend sieht sie sich als Brücke zwischen den verschiedenen Fachabteilungen. Um die Kollegen optimal unterstützen zu können, müssen diese auch ihren Beitrag leisten. Deshalb wünsche sie sich vor allem einen guten Informationsfluss. Sowieso seien ihr die zwischenmenschlich-sozialen Aspekte besonders wichtig. „Das ist einfach die Grundlage von allem“, betont sie.
Jetzt freut sich Tina Opaterni auf die wärmere Jahreszeit, damit die zwei Harley-Davidson-Motorräder endlich wieder ausgefahren werden können. Ihre Lieblingsrouten? „Egal. Hauptsache, es liegt ein Biergarten auf der Strecke für ein alkoholfreies Weizen“, schmunzelt sie.