28.11.2017
Ein Ortsbezirk mit mehr als 3000 Einwohnern und 1800 Haushalten ohne eine eigene Freiwillige Feuerwehr, und das seit Jahrzehnten? Das müssen wir ändern dachte sich die Freiwillige Feuerwehr Bad Hersfeld und Bad Hersfelds Bürgermeister Thomas Fehling.
Nicht nur die Tatsache, dass bei einem Schadensfall die Freiwilligen Einheiten aus der Kernstadt oder den Stadtteilen kommen müssen war ein Grund für die geplante Neugründung. Hinzu kommt die Nicht-Einhaltung der zehnminütigen Hilfsfrist in weiten Teilen des Ortsbezirk Johannesberg, da dieser sich in den letzten Jahren stetig vergrößerte und mehr Menschen dort ihr Zuhause fanden.
Eine Neugründung einer Einsatzabteilung in Zeiten wo Feuerwehren zusammengelegt oder geschlossen werden - keine leichte Aufgabe also für Politik und Feuerwehr. Die Pressegruppe der Freiwilligen Feuerwehr überlegte nicht lange und erarbeitete daraufhin ein Konzept zur Mitgliederwerbung für den Ortsbezirk.
Im Mittelpunkt stand eine Informationsveranstaltung für alle Interessenten, auf die Wochenlang hingearbeitet wurde. Soziale Medien, Flyer, persönliche Gespräche mit den Bürgern vor Ort, Presseartikel, persönliche Anschreiben an jeden Haushalt sowie ein Banner am Fuße des Johannesbergs wiesen auf die Problematik und die Infoveranstaltung hin. Diese sollte ein voller Erfolg werden. Da man bis zu diesem Zeitpunkt nur sehr wenige Zusagen erhalten hatte, war man skeptisch ob die Veranstaltung Akzeptanz finden würde.
Glücklicherweise platzte der Versammlungsraum an jenem Abend aus alles Nähten. Nachdem das Produkt Feuerwehr den „Laien“ erklärt und vorgestellt wurde, entschlossen sich 21 Frauen und Männer aktiv in den Feuerwehrdienst eintreten. Weitere zwölf Mitbürger die aufgrund der Altersgrenze nicht im aktiven Dienst mitarbeiten können, entschlossen sich zur Mitarbeit im Feuerwehrverein.
Die Freiwillige Feuerwehr Bad Hersfeld hat gezeigt, dass mit etwas Anstrengung und Ideenreichtum auch ein anderer Weg als Feuerwehrschließungen möglich sind.