04.07.2017
Unser „Kopf der Woche“ verwaltet die städtischen Einrichtungen mit den definitiv lustigsten Namen. „Rappelkiste“, „Abenteuerland“, „Die kleinen Strolche“, „Solztalräuber“, „Klimperklein“ oder „Sternschnuppe“ sind nur einige der insgesamt 13 Einrichtungen, für die Horst Gerlich zuständig ist.
Rund 700 Kinder sind in zwei Kinderkrippen für die Kleinsten, sechs Kindergärten und fünf gemischten Einrichtungen untergebracht. Etwa 130 Mitarbeiter sorgen dafür, dass Eltern ihre Kleinen gut betreut wissen. Dementsprechend groß ist die Anforderung an das Personalmanagement.
Dieses nimmt einen großen Teil der Arbeit von Horst Gerlich ein. Als Kita-Bereichsleiter fallen außerdem die Beantragung von Fördergeldern, die Erstellung des Bedarfsplans mit der Ausarbeitung und Bereitstellung der Kita-Plätze sowie die Finanzierung der freien und kirchlichen Einrichtungen in seine Zuständigkeit. Unterstützt wird er dabei von seiner Mitarbeiterin Tina Schäfer. Sie kümmert sich vor allem um den Schriftverkehr mit den Eltern, An- und Abmeldungen sowie Kita-Gebühren und Rechnungen.
Horst Gerlich ist außerdem stellvertretender Leiter des Fachbereichs „Generationen“ – ein noch recht „jugendlicher“ Fachbereich, den es seit Mai 2013 gibt. Schon lange bevor er die Leitung des Bereichs Kita übernahm, war er Ende der 80er Jahre schon einmal im Bereich Kita-Verwaltung tätig. Anschließend war der Verwaltungsfachangestellte viele Jahre im Bereich Personalwesen der Stadt tätig. Seit 2001 fiel darunter auch für die Personalverwaltung der Kitas. Was lag da näher, als dass Horst Gerlich als Referent des damaligen Bürgermeisters Hartmut Boehmer im Januar 2009 zusätzlich die Bereichsleitung übertragen wurde.
Das Betreuungsangebot für Kinder wurde seitdem erheblich ausgebaut und insbesondere um das Krippenangebot für Kinder bis drei Jahren erweitert. Dazu kamen Neubauten wie „Amazonia“ und die Kita „Abenteuerland“ im Schilde-Park. Jüngste Neuerrungenschaft: die Kita „Rasselbande“ in der Eisenacher Straße, deren bisheriges Angebot von einer Kinderkrippe auf drei Krippen- und eine Kindergartengruppe erweitert worden ist.
Dennoch geht es den Hersfeldern nicht anders als anderen Kommunen: Das Angebot kommt der hohen Nachfrage nach Kita-Plätzen kaum nach. Die Planung erfolgt immer Anfang des Jahres. Die Koordination bezieht auch die freien und kirchlichen Einrichtungen mit ein. Die Listen werden miteinander abgeglichen. Im Laufe des Jahres kommen dann die Neuzugänge dazu, also Eltern, die neu nach Bad Hersfeld zugezogen sind. „Wir können nicht immer gewährleisten, dass ein Kita-Platz wohnungs- bzw. hausnah liegt“, bedauert Horst Gerlich. „Aber Gott sei Dank haben wir bisher immer eine tragbare Lösung gefunden.“ Zu berücksichtigen gilt auch die persönliche Situation, in der sich die Eltern befinden. Berufstätige Alleinerziehende, die am dringendsten auf einen Betreuungsplatz für ihre Kinder angewiesen sind, haben dabei erste Priorität.
Die Neuzeit hat auch in diesem Bereich Einzug gehalten. Und so können Eltern auch online über die Website der Stadt Bad Hersfeld ihr Interesse an einem Kita-Platz bekunden und bis zu drei Wünsche angeben (https://www.bad-hersfeld.de/Generationen/Kinderbetreuung.html).
Das Betreuungsangebot noch weiter auszubauen steht auf dem Wunschzettel von Horst Gerlich weit oben. Ein weiterer Punkt auf seiner Wunschliste ist die Sprachförderung von Kindern mit Migrationshintergrund. Aber auch die Fortbildung der MitarbeiterInnen zu Krippenfachkräften möchte er vorantreiben, denn „Krippenkinder stellen nun mal besondere Anforderungen“, sagt Horst Gerlich. Das weiß er nicht nur aus langjähriger beruflicher Erfahrung. Schließlich ist der gebürtige Baumbacher selbst Vater zweier erwachsener Kinder und Großvater von zwei Enkeln. Mit seiner Frau lebt er im Rotenburger Stadtteil Braach. 12 Jahre war er dort im Vorstand des „Kuckucksmarktvereins“. Auch wenn er dieses Amt inzwischen abgegeben hat, liegt ihm der bäuerlich-handwerkliche „Kuckucksmarkt“, der zwischen Mai und Oktober immer am letzten Wochenende von 10-18 Uhr stattfindet, noch sehr am Herzen. „Das ist ein schöner Ausflugstipp, gerade auch für Familien“. Am 29. /30. Juli ist es wieder soweit …